Sieger Regionalliga SBK Ost Herren Kleinfeld 16/17

Unser Spieler Lutz Groß einen wunderbaren Bericht von unserem Meisterschaftsgewinn verfasst:

Mitteldeutscher Regionalligameister Kleinfeld 2016/2017!

Am 23.04.17 wurden in Schkeuditz die Mitteldeutsche Regionalligameisterschaft im Kleinfeld ausgespielt. Die besten 8 Mannschaften aus den drei Staffeln von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen spielten im Playoff Modus um den Titel des Mitteldeutschen Meisters.

FOX Erfurt, die Floorballabteilung des USV Erfurt, hatte sich durch eine überragende Saison mit 8 Siegen in 8 Spielen und Platz 1 in der Staffel 1 für diese Playoff Runde qualifiziert.
Für die Erfurter hieß der erste Gegner im Viertelfinale SV Chemie Genthin. Der Drittplatzierte aus Staffel 2 zeigte gleich zu Beginn des Spieles dass sie nicht angereist waren um kampflos wieder nach Hause zu fahren und so stand es nach gerade einmal 41 Sekunden 0:1 für Genthin. Deutlich nervös und sichtlich angespannt präsentierte sich Erfurt zu diesem Zeitpunkt. So dauerte es bis zur fünften Minute bis die Füchse den längst fälligen Ausgleich erzielten. Unser jüngster Spieler, Maarten Mittmann, zeigte wie es geht und traf zum 1:1. Nur 3 Minuten später traf auch die erste Reihe mit Peter Müller zur 2:1 Führung für Erfurt. Eine erneute Unachtsamkeit der Erfurter Abwehr in der 14. Minute brachte Genthin zurück ins Spiel. Der Ausgleich stand noch nicht lange auf der Anzeigetafel da traf Robert Müller zur erneuten Erfurter Führung. Den Schlusspunkt der ersten Hälfte der Partie setzte Tilmann Schlosser mit seinem Treffer zum 4:2 in der 18. Minute. So ging man mit einer knappen aber verdienten Führung in die zweite Hälfte des Spieles.
Den besseren Start in die zweite Hälfte hatte erneut Genthin. In der 23. Minute markierten Sie den 4:3 Anschlusstreffer. Als Tilmann Schlosser in der 26. Minute den alten 2 Tore Abstand wieder herstellte und zum 5:3 traf wurde das Spiel zunehmend aggressiver und so kam es in der 29. Minute dann auch zur ersten Strafzeit des Spieles für Genthin. Peter Müller ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und traf in Überzahl zum 6:3. Nur 26 Sekunden später traf erneut Maarten Mittmann zur nun recht komfortablen Führung von 7:3 Toren für Erfurt. Sichtlich angefressen ließen sich die Genthiner nun immer häufiger zu Rempeleien hinreißen und so kam es wie es kommen musste zu einer Strafzeit für Genthin wegen Stoßen in der 31. Spielminute. Auch diese Strafzeit blieb nicht ungenutzt. Tilmann Schlosser war es schlussendlich der den Ball über die Torlinie brachte und in Überzahl zum 8:3 traf. Maarten Mittmann und Peter Müller erhöhten in den folgenden Minuten den Spielstand noch auf 10:3 bis nun auch Erfurt die ersten Strafzeiten bekam. Robert und Peter Müller waren so gar nicht angetan von den „Fallkünsten“ eines Genthiner Spielers. Dem Schiedsrichter schien das Schauspiel aber zu gefallen und so gab er dem Genthiner „Künstler“ Recht und verhängte einen Penalty gegen Erfurt der zum 10:4 Anschlusstreffer genutzt wurde. Mit diesem Treffer erlosch eine der Strafen. Die andere Strafe wegen Reklamieren musste nun allerdings noch abgesessen werden. Das Genthin auch im Powerplay treffen kann zeigten sie jetzt und so kam es zum 10:5 aus Erfurter Sicht in der 36. Spielminute.
Den Schlusspunkt der Partie setzte noch einmal Robert Müller mit seinem Treffer zum 11:5 Endstand in der 39. Spielminute.
Im Halbfinale traf man nun auf die Heimmannschaft den Schakalen aus Schkeuditz. Eine Mannschaft die man nur zu gut in Erfurt in Erinnerung hat, verlor man doch noch in der vergangenen Saison 2015/16 beide Ligaspiele gegen Schkeuditz. Die Gelegenheit also eine alte Rechnung zu begleichen. Um gleich zu Beginn den Druck möglichst hoch zu halten stellte Erfurt vorerst auf 2 Reihen um.
Nach einer kurzen Abtastphase machten die Erfurter erstmals deutlich dass sie heute nicht als Verlierer vom Platz gehen wollten. Robert Müller traf in der vierten Minute zur 1:0 Führung. Nur drei Sekunden später stand es auf einmal 2:0. Beim Bully nach dem ersten Tor trudelte der Ball aufs Schkeuditzer Tor zu, die Torfrau der Schkeuditzer schien damit nicht gerechnet zu haben, und so kullerte der Ball hinter die Torlinie zum 2:0 für Erfurt. Als dann in der sechsten Minute Peter Müller zum 3:0 traf schien es eine relativ klare Sache zu werden. Zu diesem Zeitpunkt hatte man den Gegner gut im Griff. Gegentore wurden postwendend mit Treffern für Erfurt beantwortet. So stand es nach 10 Minuten 5:2 für Fox Erfurt. Verständlicherweise gefiel den Schkeuditzer Schakalen dieser Spielstand weniger und so wurde das Spiel langsam etwas körperlicher was sich dann auch in Strafminuten widerspiegelte. In der 12. Minute musste erstmals ein „Schakal“ auf die Strafbank. Peter Müller war es schlussendlich der dieses Powerplay zur 6:2 Führung nutzen konnte. FOX Erfurt kontrollierte relativ gut den Spielfluss in dieser Zeit. Der erste Block schoss die Tore während der zweite Block defensiv arbeitete und dem ersten Block Luft verschaffte. Die Schakale blieben trotzdem immer gefährlich und nutzten jede kleine Unaufmerksamkeit in der Abwehr aus. Als in der 18. Minute erneut eine Strafe gegen die Schakale verhängt wurde und Tilmann Schlosser im folgenden Powerplay das 8:4 erzielte und sogar noch 11 Sekunden vor Ende der ersten Hälfte auf 9:4 erhöhte schien das Spiel eine klare Richtung einzunehmen. Hatte man doch, trotz kleinerer Abstimmungsschwierigkeiten vor allem im zweiten Block, den Gegner gut im Griff.
In der zweiten Hälfte kam nun der dritte Block auch wieder zu ihrer wohlverdienten Einsatzzeit. Zu Beginn der zweiten Hälfte schienen die Füchse aus Erfurt etwas ihre Linie zu verlieren und so kam es wie es kommen musste in der 24. Minute zum 9:5 Anschlusstreffer. Nur zwei Minuten später traf Lutz Groß zwar zur erneuten 5 Tore Führung und zum 10:5 aber dies schien mehr die Schakale anzuspornen als die eigene Mannschaft denn in den folgenden drei Minuten schossen die Schkeuditzer gleich vier Tore und kamen so bis auf 10:9 heran. Erfurt nahm daraufhin eine Auszeit. Kapitän Peter Müller schien die richtigen Worte gefunden zu haben denn direkt in der 30. Minute eröffnete erneut Lutz Groß einen Torreigen, diese mal allerdings für die eigene Mannschaft. So trafen in Folge Lutz Groß (11:9), Tilmann Schlosser (12:9) und Robert Müller (13:9) innerhalb von 2 Minuten und erarbeiteten Ihrer Mannschaft somit zur Mitte der zweiten Hälfte des Spieles einen erneuten 4-Tore-Vorsprung. Die Erfurter verlagerten nun ihre Bemühungen mehr und mehr auf die Verteidigung und nahmen kontinuierlich Zeit von der Uhr. In der 36.Minute gelang den Schakalen dann noch einmal der Treffer zum 13:10 aber spätestens nachdem erneut Schkeuditz eine Strafzeit ca. zwei Minuten vor dem Ende des Spieles erhielt glaubte wohl keiner mehr an einen möglichen Sieg der Schakale. Ohne Druck spielte Erfurt das Powerplay aus und gewann das Spiel mit 13:10 Toren.
Damit war der Einzug ins Finale war perfekt.
Das zweite Halbfinalspiel entschieden die Leipziger Herren deutlich mit 18:5 gegen Weißenfels für sich. Eine klare Ansage der „alten Hasen“ aus Leipzig an die Erfurter Füchse.
Zu einem wahren Krimi entwickelten sich gleich beide Finalspiele. Zuerst gewann Schkeuditz um Haaresbreite mit 12:11 gegen Weißenfels das Spiel um Platz drei bevor FOX Erfurt es mit dem MFBC Leipzig im Finale zu tun bekam.
Im Vorfeld dieses Finalspieles machte man sich so einige Gedanken im Erfurter Team, spielte man doch gegen eine Mannschaft mit sehr viel Erfahrung, einem Top Goalie und Spielern die im Verlaufe des Turniers immer wieder durch ihre Treffsicherheit und Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor aufgefallen sind.
Entsprechend verhalten war auch die Stimmung im Team.
Das Spiel startete direkt mit einem Paukenschlag, Robert Müller packte den Hammer aus und „drosch“ den kleinen Kunstoffball per Schlagschuss nach gerade einmal 14 Sekunden Spielzeit ins Leipziger Tor zur 1:0 Führung für Erfurt.
Trotz der Führung schien der Respekt gegenüber den Leipzigern die Füchse etwas zu lähmen. So kam es dann auch zeitnah zum Ausgleichstreffer in der dritten Spielminute. In den folgenden Minuten entwickelt sich ein relativ offenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Beide Goalies hielten zu diesem Zeitpunkt mit teilweise glänzenden Reaktionen ihre Kästen sauber. So dauerte es bis zur sechsten Minute bis Leipzig doch die Lücke fand und zum 1:2 aus Erfurter Sicht traf. Doch es kam noch dicker. In der neunten Minute musste Maarten Mittmann, zum völligen Unverständnis aller, auf die Strafbank. Diese Strafe sollte dann auch Folgen haben. Kurz vor Ablauf der Strafe traf Leipzig dann doch noch im Powerplay zum 1:3. Trotz dieses Rückstandes wurde im Laufe des Spieles immer deutlicher das Leipzig an diesem Nachmittag keinesfalls unschlagbar war. Immer wieder gelang es den Erfurtern durch schnelle Vorstöße gefährlich vor das gegnerische Tor zu kommen. Allein die Präzision fehlte um zählbares herauszuholen. So dauerte es bis zur 16. Minute bis endlich das erlösende 2:3 fiel und Erfurt zurück ins Spiel kam. Nach einer Strafzeit für Leipzig in der 19. Spielminute zeigten die Erfurter erneut ihr können in Überzahl und schossen so kurz vor der Pause den viel umjubelten Ausgleichstreffer. Tilmann Schlosser war es der zum 3:3 in der 20. Minute einschob.
Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Leipzig blieb stets mit präzisen Pässen und Abschlüssen gefährlich während Erfurt mit Lauffreude und kompromissloser Abwehr dagegenhielt. Beide Teams schenkten sich nichts, es gab Chancen auf beiden Seiten doch es dauerte bis zur 28. Minute bis etwas zählbares heraussprang. FOX Erfurt gelang mit Tilmann Schlosser die erneute Führung in diesem Spiel. 4:3 und noch 12 Minuten zu spielen. Dieser Treffer überzeugte wohl auch endlich den letzten Erfurter Spieler dass hier und heute Leipzig nicht unschlagbar ist. In der Folgezeit stemmte sich Erfurt vehement gegen den Ausgleichstreffer. Man konnte förmlich fühlen wie mit jeder Minute die verstrich die Anspannung größer wurde. Auch auf Leipziger Seite schien man nun zunehmend nervöser zu werden. Dies spiegelte sich in der 31. Minute in Form einer Strafzeit für Leipzig wegen Reklamieren wider. Mit Ruhe und Konzentration spielte die erste Reihe der Füchse dieses Powerplay runter und nahm so Zeit von der Uhr nur um dann kurz vor Ablauf der Strafe doch noch das erlösende 5:3 zu erzielen. In der 35. Spielminute nahm Leipzig eine Auszeit. Die Ansage schien wohl zu sein „Alles nach vorn“ denn in der Folgezeit belagerte der MFBC immer wieder das Erfurter Tor. Doch auch unser zweiter Goalie Phillip Bullerjahn zeichnete sich durch Glanzparaden aus und stand somit seinem Goalie Kollegen Daniel Skowron in nichts nach.
In der 38. Spielminute erreichte dann die Anspannung ihren Höhepunkt als bei angezeigter Strafe Leipzig ihren Goalie vom Spielfeld nahmen und das Erfurter Tor mit vier Feldspielern belagerten. Doch das Glück schien heute auf Erfurter Seite zu sein und so konnte man sich vorerst befreien. Marcel Wiese erhielt nun seine 2 Minuten Strafe und so musste Erfurt die letzten Spielminuten in Unterzahl agieren. Robert und Peter Müller spielten diese Unterzahl gegen 4!! Leipziger die nun auch noch ihren Goalie draussen ließen zugunsten eines weiteren Feldspielers. Als die Strafzeit fast abgelaufen war gelang es dem MFBC Leipzig doch noch den Anschlusstreffer zu erzielen. 36 Sekunden waren noch zu spielen. Kein Erfurter Spieler saß mehr auf der Bank, alle standen an der Seitenlinie und zählten die Sekunden bis endlich die erlösende Sirene kam und der Jubel keine Grenzen mehr hatte. 5:4 gewinnt FOX Erfurt dieses Wahnsinnsspiel gegen MFBC Leipzig und holt sich somit in Ihrer zweiten Saison mit 11 Siegen in Folge, ungeschlagen den ersten Titel in der Regionalliga SBK Ost Kleinfeld.
Nächste Station sind jetzt die Ostdeutschen Meisterschaften am 21.5.17 und damit verbunden die eventuelle Qualifikation zu den Deutschen Meisterschaften im Juni. Mit dem Floorball Team Charlottenburg steht auch schon unser Halbfinalgegner fest. Wir freuen uns auf die Ostdeutsche Meisterschaft und wünschen uns und den Charlottenburgern eine gute Vorbereitung und jetzt schon ein spannendes und faires Spiel.